Frederick T. Tucker fuhr im strahlendsten Sonnenschein
mit dem Fahrrad dahin, als er am Himmel etwas aufblitzen sah. Die Erscheinung näherte sich
ziemlich schnell und wurde zu einer metallisch glänzenden Linse. Als die fliegende
Untertasse fünfzig Meter vor ihm zur Landung ansetzte, schüttelte Tucker
den Kopf und fluchte. "So ein Unsinn! Es gibt keine Ufo's!", sagte
er entschieden und beschloss, einfach daran vorbeizufahren.
Obwohl er krampfhaft versuchte, es zu ignorieren, sah er, wie sich eine Luke öffnete
und ein Zylinder am Boden aufsetzte. Widerstrebend und doch neugierig blieb
er nun doch stehen, nur wenige Meter von dem Zylinder entfernt.
"Verflucht noch mal, ich habe wohl einen Sonnenstich!", murmelte er, als aus dem
Zylinder ein typischer Marsmann hervortrat - grün, hundertzwanzig
Zentimeter groß, Stirnfühler und Laserwaffe oder so etwas. Er ärgerte
sich noch immer über die Halluzination, als ihn der Super-Frost-Strahl des
Ufonauten traf und dieser ihn in die Untertasse schleppte.
Auch als der Kommandant - erkennbar an seinem zusätzlichen dritten Fühler -
befahl, Tucker zu sezieren (unüberhörbar, obwohl auf marsianisch), war
dieser überzeugt, jeden Moment aus diesem Alptraum aufzuwachen. Aber erst
als das Lasermesser sich seiner Bauchdecke bedenklich näherte, bekam der
Erdling seine Zweifel und brüllte "Mama!"
Das half: er knallte mit dem Kopf gegen den Boden, focht einen verzweifelten
Kampf mit der Bettdecke aus und fand schließlich den Lichtschalter.
Erstaunt stellte Tucker fest, dass er zwar tatsächlich aus dem Traum
aufgewacht war, dass es aber nicht sein Bett war, aus dem er gefallen war.
Das Zimmer war nur spärlich eingerichtet, ein Hotelzimmer offensichtlich.
Also griff er zum Telefon und bestellte ein Frühstück.
Während er wartete, zermarterte er sich den Kopf, wo er war und wie er hierher kam.
Da fiel ihm ein, dass ein Blick aus dem Fenster vielleicht Klarheit schaffen
konnte. Er öffnete die Jalousien: draußen dämmerte es gerade, und bevor
er genaueres erkennen konnte, klopfte es. Er wandte sich zur Tür und rief
"Herein!" - ein Kaffee war jetzt genau das richtige.
"Wo soll ich das Tablett hinstellen?", fragte der Marsmann - natürlich grün
und hundertzwanzig Zentimeter groß, und wippte erwartungsvoll mit seinem
Stirnfühler. Frederick T. Tucker brüllte wieder "Mama!" und wählte
den Weg durch das offene Fenster. Während er fiel, dachte er noch
verbissen: "Und es gibt doch keine Marsmenschen!" Dann schlug er auf.
"Seltsam!", sagte der grüne Zimmerkellner zum Geschäftsführer, der als Venusier mit
blauem Drachenkamm verkleidet war. "Als er gestern Nacht hier
stockbetrunken ankam, war er noch ganz glücklich, dass er ohne Voranmeldung
ein Zimmer im berühmten Astrohotel in Disneyworld bekam."